letztes Update:
15.09.2011
W163, die Zweite ...
Das war der "Neue", der
Pur und
S-Klasse
ersetzen sollte: ML55 AMG (MOPF), obsidianschwarz,
04/2003, aus zweiter Hand, 72.000km,
teilweise DC-Scheckheft (bei mir 08/2011 für einen Tag). Verbrauch
(E10): 15,0 l/100km
Wichtige technische Daten: Leistung 347 PS,
Drehmoment 510 Nm (2.800 - 4.500 U/min), vmax 235 km/h, 0-100
km/h 6,8 s, permanenter Allrad-Antrieb, Einzelradaufhängung, keine
Sperren, dafür ABS, ASR, ESP, BAS, 4 ETS (wie die neueren G-Modelle
ab CAN-Modell-Pflege 2001/2002), Leergewicht: 2,23 to, zGG = 2,87 to, max. Anhängelast
(gebremst) = 3,365 to --> ZGG = 6,235 to. Die langen G der Baureihe 463
kommen auf ein ZGG von 6,55 to
(zGG = zulässiges Gesamtgewicht, ZGG = Zuggesamtgewicht).
Ausstattung: Der ML55 kommt von Haus aus fast mit
Vollausstattung, dieser hat aufpreispflichtig noch: COMAND, Parktronic,
CD-Wechsler,
schwarze Scheiben hinten, beleuchtete Einstiegsleisten vorn, Ozonfilter,
Neupreis: > EUR 78.000.- // Leider fehlte ihm die Anhängerkupplung.
12.08.2011: Erster Eindruck im Vergleich
zum ersten ML55 (Erstserie): Das BiXenon-Licht der Modellpflege
fällt sofort angenehm auf, der
Innenraum wirkt minimal hochwertiger, das alte hässliche Smaragdschwarz-metallic
wurde endlich durch einen schönen Schwarz-Ton
(obsidian) ersetzt und der
Kühlergrill wirkt edler als vor MOPF. Dieser läuft auf 285er-Walzen,
die noch mehr als die 275er vor MOPF den
Längsrillen nachlaufen.
Sonst kann ich bis dato subjektiv keine bemerkenswerten Veränderungen
feststellen. Die Blinker in den Spiegeln
sind aus meiner Sicht genau so unnötig wie die Klimaautomatik.
Nach Tanken und Waschen bei Abholung beim Münchener Händler steht
die Heimfahrt an. Auf der A8 wird der ML testweise ausgefahren
(> 230 km/h). Das Fahrzeug war selbstverständlich bereits warm
gefahren, wir hatten zudem > 25°C Außen-Temperatur. Bei Stopp&Go
auf der A8 bei Augsburg merke ich, dass der Motor im Leerlauf nicht
so läuft, wie ein M113 üblicherweise. Nach einiger Zeit entscheidet
die Elektronik, den Antrieb lieber im Notlauf laufen zu lassen.
Aus/An auf einem Parkplatz bringt kurzfristige Besserung, nach
einiger Zeit
geht der ML auf der Heimfahrt (jetzt sicherheitshalber über
Landstrassen) noch 2 x in den Notlauf. Immer ohne CheckEngine-Lampe.
Fehler-Auslesen in der Heimat-Werkstatt meines Vertrauens mit dem
BOSCH-Tester ergibt "Kat-schädigende Zündaussetzer Zylinder
2,3,5,7" Wir vermuten defekte Zündkerzen, und ich tausche noch am
selben Abend / nachts alle 16 Stück (Beru Platin). Ergebnis der
Probefahrt: Besser, aber von gut / normal noch meilenweit entfernt.
13.08.2011: Erneutes Fehlerauslesen: "Kat-schädigende
Zündaussetzer Zylinder 5". Besorgung 4 x neue Zündspulen BOSCH für
Zylinder
2,3,5,7. Tausch derselben, Fahrzeug warm fahren, keine Besserung.
Wieder Notlauf, keine Check-Engine-Lampe. Nach Rücksprache mit
dem Händler aus Bayer kommt der ML noch am Samstag zu MB nach
Stuttgart.
15.-16.08.2011: Anruf MB Stuttgart:
Vermutlich mindestens 4 x Einspritzdüsen defekt, zusätzlicher
Fehler: Drosselklappensteller,
Fehler mehrfach abgelegt. Kostenpunkt für alles. knappe EUR 3.000.-
Reparatur bei MB wird zunächst nicht beauftragt, da der Händler
von seinem Nachbesserungsrecht Gebrauch machen möchte, und die
Reparatur selber durchführen lassen möchte. Letztlich entscheidet
man sich aber doch für eine Reparatur bei MB.
18.08.2011: Anruf MB Stuttgart:
Reparaturarbeiten durchgeführt, jedoch mit Ergebnis: Motor läuft
noch immer nicht rund. Man stellt einen
60%igen Druckverlust bei Zylinder 5 "nach oben" fest, also
vermutlich Ventile / Zylinderkopf. Die nebenstehenden Zylinder
hätten einen
Druckverlust von 10-12%, was O.K. wäre. MB stellt aufgrund der
geringen Laufleistung (72.000 km) einen Kulanz-Antrag, der - wie
nicht
anders zu erwarten - postwendend abgelehnt wird:
Ich darf festhalten:
Eine erreichte Laufleistung von etwas mehr als 70.000 km bei einem
5,5-Liter AMG-Saugmotor genügt dem MB-Qualitätsanspruch
im Jahre 2011. Passt aus meiner Sicht so gar nicht zum Slogan "Das
Beste oder nichts.".
Ich gebe fairerweise noch an, dass der ML nachweislich nur bis
Ende 2007 scheckheftgepflegt war, und die Zeit 2008-2011 durchaus
etwas
im Nebel liegt. Es handelte sich aber definitiv um das
Original-Aggregat, das Original-Getriebe sowie das
Original-Verteilergetriebe. Die km-
Leistung darf als glaubhaft angenommen werden (auch aufgrund der
Tatsache, dass sich der Originalkopf in quasi neuwertigem Zustand
befand).
19.-23.08.2011: MB Stuttgart baut den
ML wieder auf Originalzustand zurück, und der Händler holt das
Fahrzeug per Hänger ab, um die Reparatur
selbst in Bayern bei einem Motoren-Instandsetzer seiner Wahl
durchführen zu lassen. MB stellt einen weiteren Kulanzantrag wegen
der Fehlerdiagnose-
Kosten, die letztendlich nicht zur Fehlerlösung geführt hatten. Auch
dieser wird (selbstredend) abgelehnt. Matching numbers wurden von MB
Stuttgart
bestätigt (Motor, Getriebe, Verteilergetriebe sind original). Somit
ist auszuschließen, dass hier bei einem der Vorbesitzer bereits
manipuliert wurde,
und z.B. der noch gute Motor gegen einen schlechten getauscht wurde.
31.08.2011: Der Händler aus Bayern
teilt mit, dass sein Motoren-Instandsetzer festgestellt hat, dass
Zylinder 5 komplett eingelaufen sei. Somit
handelt es sich um einen größeren Schaden, der entweder a) eine
komplette Motorrevision oder b) den Tausch des Motors gegen einen
adäquaten
Tauschmotor bedingt. Die Diagnose bei MB Stuttgart wird dort als
"für die Katz" angesehen. Der Händler hätte zunächst
streng juristisch gesehen die Wahl
zwischen Variante
a) und b), ist jedoch sehr fair, und bietet von sich aus Variante c)
= Rücknahme des Fahrzeugs an, für die ich mich spontan entscheide.
HIER
wird man fair, zuvorkommend und vorbildlich behandelt - leider nicht
selbstverständlich in dieser Branche!
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Noch ein paar Infos und Links zum ML55 finden sich auf
meiner ersten 163-Seite.
Der Nachfolger dieses kurzen ML55-Gastspiels findet
sich hier.
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